Die Loni und Hans Faust-Stiftung hat in Kooperation mit der Berliner Krebsgesellschaft am Samstag, den 22. Februar den Loni und Hans Faust-Preis 2013 im Rahmen des 6. Krebsaktionstags in der Berliner Messe vergeben. Der Preis ging an den Psychoonkologen Dr. Martin Fegg von der Münchner Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU). Fegg und seine Kollegen hatten für Angehörige von unheilbar kranken Krebspatienten eine neue Therapiemethode namens „Existentiell Behavoriale Therapie (EBT)“, entwickelt und diese mit der konventionellen psychoonkologischen Betreuung von Angehörigen verglichen. Den Untersuchungen zufolge profitierten die mit der neuen Methode behandelten Angehörigen von deutlich mehr Lebensqualität als die Vergleichsgruppe; sie litten zum Beispiel viel seltener an Ängsten oder Depressionen und berichteten von einer positiveren Lebensperspektive. Selbst ein Jahr nach Abschluss zeigte die Therapie noch ihre Wirkung.
Rainer Thiele, Vorstandsvorsitzender der Loni und Hans Faust-Stiftung, sagte bei seiner Laudatio auf den Preisträger: „Das Ergebnis hat mich und vor allem die Experten von der Berliner Krebsgesellschaft sehr beeindruckt. Dr. Martin Fegg hat für Angehörige eine hoch wirksame psychoonkologische Therapie entwickelt, die auch noch langfristig eine Wirkung zeigt. Ich finde, diese Leistung hat unsere besondere Anerkennung verdient.“
Preisträger Dr. Martin Fegg zeigte sich über die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung erfreut. „Ich freue mich außerordentlich, dass unsere Arbeit soviel Anerkennung erfährt. Vielleicht trägt dieser Preis ja dazu bei, unsere Ergebnisse weiter bei Kollegen und Betroffenen zu verbreiten. Schließlich gab es bis dato keine gesicherten Erkenntnisse, welche Therapien den hoch belasteten Angehörigen von palliativen Krebspatienten wirklich nützen.“
Die an der LMU entwickelte EBT ist nach Auskunft von Dr. Fegg zum einen belastungsorientiert – das heißt, sie setzt sich mit den Emotionen, der Trauer und den Ängsten der Angehörigen auseinander. Zum anderen zeigt die Therapie den Teilnehmern potenzielle Ressourcen auf, ihnen zu neuen Kräften und einer Neuorientierung verhelfen sollen.
Der Loni und Hans Faust-Preis wurde 2012 von der Loni und Hans Faust-Stiftung ins Leben gerufen, damit vorbildhafte Projekte und herausragende Forschungsarbeiten der Psychoonkologie die ihnen zustehende Anerkennung und Unterstützung erfahren. Die kleine Stiftung wurde 2002 aus dem Nachlass des Ehepaares Faust gegründet und engagiert sich seitdem im Kampf gegen den Krebs. Die Berliner Krebsgesellschaft unterstützt die Loni und Hans Faust-Stiftung maßgeblich bei der Ausschreibung des Preises und der Auswahl des Preisträgers. Der erste Loni und Hans Faust-Preis ging übrigens im Dezember 2012 an das bekannte Berliner Projekt „Hilfen für Kinder krebskranker Eltern.“
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