Der Weltkrebstag am 4. Februar setzt die Kampagne des vergangenen Jahres fort und will gängige Krebsmythen mit seriöser Information und Aufklärung ausräumen. Die Berliner Krebsgesellschaft bezieht Stellung.
Neueste Hochrechnungen gehen davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs erkranken werden, in Berlin werden es etwa 17.000 Menschen sein. In den kommenden Jahren wird aufgrund der alternden Bevölkerung mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Umso wichtiger ist eine seriöse Information und Aufklärung, denn noch immer ranken sich zahlreiche falsche Vorstellungen und Mythen um die Volkskrankheit Krebs.
Erneut bezieht sich der Weltkrebstag daher auf das fünfte Ziel der Weltkrebs-Deklaration „Reduce stigma and dispel myths about cancer – „Räumt die Stigmatisierung und Krebsmythen aus der Welt“ und stellt vier gängige Mythen über Krebs in den Mittelpunkt seiner Kampagne:
Mythos 1: Krebs ist kein Thema, über das wir reden müssten
Berliner Krebsgesellschaft: Gerade das Gegenteil ist der Fall. Je mehr wir über Krebs reden, desto mehr enttabuisieren und entstigmatisieren wir ihn. Ein offener und ehrlicher Umgang mit der Krebserkrankung erleichtert Betroffenen und Angehörigen das Leben. Die meisten Betroffenen empfinden Gespräche mit vertrauten Personen als sehr entlastend. Das bedeutet aber nicht, dass Krebsbetroffene um jeden Preis mit Dritten über ihre Erkrankung reden müssten. Nicht jeden geht die eigene Erkrankung etwas an. Wer nicht weiß, wie er mit seiner Erkrankung anderen gegenüber umgehen soll, ist bei der Berliner Krebsgesellschaft gut beraten. Erfahrene Psychoonkologen können hierzu individuelle Hilfestellungen geben.
Mythos 2: Es gibt keine Warnzeichen für Krebs
Berliner Krebsgesellschaft: Es stimmt leider, dass es nicht bei allen Krebsarten frühe Warnzeichen gibt. Aber für viele Krebserkrankungen gibt es Früherkennungsmöglichkeiten, die unbedingt genutzt werden sollten. Das betrifft etwa Darmkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs oder einige Krebserkrankungen bei Kindern. Darüber hinaus können regelmäßige Check-ups beim Hausarzt frühe Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung liefern. Die Berliner Krebsgesellschaft stellt auf ihrer Internetseite kostenloses Informationsmaterial zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm bereit.
Mythos 3: Gegen Krebs kann man nichts tun
Berliner Krebsgesellschaft: Ganz so ist es nicht. Man weiß heute, dass der persönliche Lebensstil und Umwelteinflüsse für eine Vielzahl von Krebserkrankungen verantwortlich sind. Was man tun kann? Nicht Rauchen: 71 Prozent aller Lungentumore werden durch Rauchen verursacht. Wenig Alkohol trinken und Übergewicht vermeiden: Beide Risikofaktoren sind mit verschiedenen Krebserkrankungen assoziiert. Sonnenschutz: UV-bedingte Hautschäden sind die Hauptursache für Hautkrebs. Zunehmend spielen auch Impfungen gegen Krebs eine Rolle. Mit einer HPV-Impfung können sich junge Mädchen heute vor Gebärmutterhals schützen; derzeit wird davon ausgegangen dass die HPV-Impfung auch vor einer Reihe weiterer Tumore schützt, etwa vor Kopf-Hals-Tumoren. Weitere Informationen unter dem Stichwort „Prävention“ auf www.berliner-krebsgesellschaft.de
Mythos 4: Ich habe keinen Anspruch auf Hilfe
Berliner Krebsgesellschaft: In einer Industrienation wie Deutschland hat jeder Bürger einen Anspruch auf eine gute und angemessene medizinische Versorgung. Krebs hat aber weitreichende psychosoziale und ökonomische Auswirkungen, die auch hierzulande viele Familien in existenzielle Nöte bringen. Dort, wo staatliche Hilfe nicht mehr ausreicht, setzen gemeinnützige Krebsorganisationen an. Bei der Berliner Krebsgesellschaft hat jeder Mensch mit Krebs Anspruch auf Hilfe. Dazu gehören unter anderem kostenlose psychologische Unterstützung, Beratung einschließlich Tipps, welche Ansprüche bei welchen Behörden geltend gemacht werden können, sowie ein Härtefonds, für Menschen, die aufgrund ihrer Krebserkrankung in eine finanzielle Notlage geraten sind.
Für ein Interview zum Weltkrebstag2014 steht Ihnen der Vorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft Prof. Dr. Dr. Peter M. Schlag telefonisch zur Verfügung. Interviewanfragen richten Sie bitte an die Pressestelle.
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