Darmkrebsmonat März: Nur jeder Zweite geht zur Darmspiegelung

Aktuell leben etwa 520.700 Menschen mit der Diagnose Darmkrebs in Deutschland. Jedes Jahr kommen rund 60.000 Neuerkrankungen hinzu. Damit ist Darmkrebs hierzulande bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung. Prävention und Krebsvorsorge sind entscheidend, um Krebs vorzubeugen oder früh zu erkennen, aber nur jeder Zweite geht zur Darmspiegelung.

Anlässlich des Darmkrebsmonats März ruft die Berliner Krebsgesellschaft e.V. dazu auf, zur Krebsvorsorge zu gehen. Denn durch Früherkennung können viele Fälle von Darmkrebs verhindert oder in einem frühen Stadium behandelt werden. Studien zeigen, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen die Heilungschancen verbessern und sogar Leben retten können. Ein Stuhltest ist ab dem 50. Lebensjahr für Männer und Frauen eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung von Darmkrebs. Zudem übernehmen die Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr für Männer und ab dem 55. Lebensjahr für Frauen die Kosten einer Darmspiegelung. Aktuell nehmen aber nur die Hälfte aller Anspruchsberechtigten die Vorsorgeuntersuchung einer Darmspiegelung wahr(1).

Bei der Darmspiegelung können Darmkrebsvorstufen wie Polypen erkannt und entfernt werden, bevor sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. „Die Darmkrebsfrüherkennung ist ein wirksames Mittel, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wir appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig an den angebotenen Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen", sagt Barbara Kempf, Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft e.V.

Dass Früherkennung wirkt, zeigen auch die Zahlen, denn seit 2002 ist die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe der 50- bis 74-jährigen gesunken. Zeitgleich stieg jedoch die Zahl der Neuerkrankungen bei den 25- bis 49-jährigen um rund 11% an. Dabei haben Menschen dieser Altersgruppe noch gar keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Darmkrebsvorsorge und dass, obwohl in Deutschland inzwischen jede 10. Darmkrebs-Neuerkrankung bei Betroffenen unter 50 Jahren diagnostiziert wird(2). 

Auch die Prävention spielt eine wichtige Rolle: gesunde Ernährung und viel Bewegung sind von Vorteil. Zu den Risikofaktoren, die die Entstehung von Darmkrebs begünstigen, zählen u.a. Übergewicht, Rauchen, häufiger Verzehr von rotem Fleisch oder hoher Alkoholkonsum. Es gibt aber auch erbliche Risiken für Darmkrebs.

Etwa 5-10% aller Darmkrebsfälle in Deutschland sind auf erbliche Faktoren zurückzuführen. Menschen, deren Familienangehörige bereits an Darmkrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Besonders junge Menschen sollten daher aufmerksam sein und frühzeitig spezifische Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, wenn Darmkrebs in der Familie bekannt ist.

Quelle (1): www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Forschung_Projekte/Ambulante_Versorgung/wido_amb_frueherkennungsmonitor_2023.pdf

Quelle (2): Journal Onkologie 13.03.2023: www.journalonko.de/news/lesen/aktuell-daten-darmkrebs-vorsorge-deutschland

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