Der in diesem Jahr erstmalig verliehene Loni und Hans Faust-Preis wurde gestern feierlich an das Projekt „Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ verliehen. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und würdigt herausragende Projekte und Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der psychoonkologischen Versorgung.
Initiatorin des neuen Preises ist die Berliner Loni und Hans Faust-Stiftung. Sie wurde 2002 aus dem Nachlass des Ehepaares Faust gegründet und engagiert sich seitdem im Kampf gegen den Krebs. Rainer Thiele, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, beschreibt die Motivation: „Die psychoonkologische Betreuung von Krebspatienten und ihren Angehörigen ist der Loni und Hans-Faust-Stiftung ein besonderes Anliegen. Wir haben diesen Preis ins Leben gerufen, damit vorbildhafte Projekte und herausragende Forschungsarbeiten die ihnen zustehende Anerkennung und Unterstützung erfahren.“ Sowohl beim Ausschreibungsverfahren als auch bei der Auswahl des Preisträgers wurde die kleine Stiftung maßgeblich von der Berliner Krebsgesellschaft unterstützt, mit der sie seit über zwei Jahren kooperiert.
Das ausgezeichnete Projekt „Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ startete im Oktober 2007 an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters – der Charité. Von Projektbeginn bis März 2012 wurden 273 Familien mit insgesamt 450 Kindern im Alter bis zu 21 Jahren von speziell ausgebildeten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten beraten. Das „Kindzentrierte Familienangebot“ richtet sich an die ganze Familie. Im Mittelpunkt stehen aber die Sorgen und Nöte der Kinder, die aufgrund der elterlichen Krebserkrankung häufig sehr stark belastet sind.
Das in Berlin einmalige Beratungsangebot wurde mit dem Loni und Hans Faust-Preis 2012 ausgezeichnet:„weil es sich in einzigartiger Weise um die Belange von Kindern krebskranker Eltern kümmert und eine echte Lücke in der psychosozialen Versorgung schließt“, so Prof. Dr. Petra Feyer, stellvertretende Vorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft und Jurymitglied des Loni und Hans Faust-Preises.
Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Dr. Peggy Dörr, Mitarbeiterin im Projekt „Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“, nahm die Auszeichnung entgegen. „Wir wissen, dass die elterliche Krebserkrankung für Kinder und Jugendliche ein Risiko darstellt, in der Folge eine psychische Störung zu entwickeln“, sagte Peggy Dörr. „Diese Familien brauchen Unterstützung. Umso mehr freue ich mich, dass unsere Arbeit so große Anerkennung findet und mit dem Loni und Hans Faust-Preis ausgezeichnet wird.“
Die Preisverleihung fand am Abend im Rahmen eines Festaktes anlässlich der Gründung der „Krebsstiftung Berlin“ statt. Mit der Gründung der „Krebsstiftung Berlin“ möchte die Berliner Krebsgesellschaft der Herausforderung Krebs noch wirkungsvoller begegnen.
Pressekontakt
Berliner Krebsgesellschaft e.V.
Beatrice Hamberger, Maren Müller
Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
Tel.: 030 - 280 41 955
Fax: 030 - 282 41 36
presse[at]berliner-krebsgesellschaft.de
www.berliner-krebsgesellschaft.de