An vielen Berliner Schulen wird im neuen Schuljahr ein besondere Unterrichtseinheit auf dem Lehrplan stehen: Krebsprävention. Eine volle Schulstunde lang werden Schüler der 5. bis 13. Klassen über die Gefahren von Humanen Papillomviren (HPV) und die vorbeugende HPV-Impfung aufgeklärt. Durchgeführt wird das Projekt von der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF) – inhaltlich und finanziell wird es von der Berliner Krebsgesellschaft unterstützt.
Schon seit Jahren besuchen Ärztinnen der ÄGGF Schulen in ganz Deutschland und klären Schüler in einer Doppelstunde auf, wie sie achtsam mit ihrem Körper umgehen und sich vor Krankheiten schützen können. Dank der Kooperation mit der Berliner Krebsgesellschaft widmen die Berliner Ärztinnen nun die Hälfte ihrer Informationsstunde dem Thema Krebs – das ist deutlich mehr als früher. „Wir unterstützen die Arbeit der ÄGGF, weil man mit Krebsprävention gar nicht früh genug beginnen kann“, sagt Dr. Hubert Bucher, Geschäftsführer der Berliner Krebsgesellschaft. „Insbesondere HPV und die HPV-Impfung liegen uns am Herzen, denn es sind Kinder und Jugendliche, die von der Impfung gegen Krebs profitieren.“
Aus Sicht der Berliner Krebsgesellschaft sollten deshalb Schülerinnen und Schüler umfassende Informationen bekommen. Und genau das leisten die Ärztinnen der ÄGGF: In lebendigen Diskussionsrunden vermitteln sie jede Menge Hintergrundwissen zu Krebs und Krebsprävention im Allgemeinen und zu HPV im Speziellen. Sie erklären etwa, dass Humane Papillomviren eine echte Gefahr sein können, weil sie zu Genitalwarzen, zu Krebsvorstufen und schließlich zu Gebärmutterhalskrebs führen können; dass man sich beim Sex mit den Viren anstecken kann und dass sich nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen gegen HPV impfen lassen können. Die HPV-Impfung ist nämlich bereits ab neun Jahren für beide Geschlechter zugelassen, von den Kassen wird die Impfung derzeit für 12- bis 17-jährige Mädchen bezahlt.
„In unseren Informationsstunden haben wir zwar nicht nur Krebs auf dem Schirm, aber das Interesse der Schüler daran ist ausgesprochen groß“, sagt Dr. Christine Klapp Stellvertretende Vorsitzende der ÄGGF. „Wenn wir dann die vorbeugende Wirkung einer HPV-Impfung erklären, sind die Schüler ziemlich begeistert und sagen „Wow. Gegen Krebs kann man sich impfen lassen.“
Die Berliner Krebsgesellschaft unterstützt die HPV-Aufklärung seit Mai 2014, seither wurden bereits 250 Veranstaltungen durchgeführt. Neun Ärztinnen der ÄGGF halten allein in diesem Jahr rund 900 Doppelstunden an Berliner Schulen ab.
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Über die Berliner Krebsgesellschaft
Die Berliner Krebsgesellschaft ist für krebsbetroffene Menschen der Ansprechpartner vor Ort. Kostenfreie persönliche Beratung, direkte Hilfe und weitreichende Unterstützung von Patienten und Angehörigen sind die Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation. Weitere wichtige Aufgaben sind Aufklärung und Information der Berliner Bevölkerung sowie Förderung der Krebsforschung und der ärztlichen Weiterbildung. Der gemeinnützige Verein ist seit über 60 Jahren für das Wohl krebskranker Menschen in Berlin tätig und finanziert sich ausschließlich über Erbschaften und Spenden. Ziel der Berliner Krebsgesellschaft ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Heilungschancen zu erhöhen.
Über die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF)
Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF) ist ein Zusammenschluss von aktuell 74 Ärztinnen, die bundesweit die schulische Sexualaufklärung um gesundheitlich-präventive Aspekte erweitern. Im Klassenverband erklären sie den Jugendlichen ärztlich kompetent die körperlichen und seelischen Veränderungen in der Pubertät, besprechen Möglichkeiten zum Erhalt sexueller und reproduktiver Gesundheit, der Vermeidung von Krebserkrankungen und stellen sich Fragen und Sorgen. Der vor über 60 Jahren gegründete gemeinnützige Verein finanziert sich durch einen Fördererkreis und Spenden und erreicht in bis zu 8.000 Informationsstunden rund 120.000 Schüler/innen pro Jahr. www.äggf.de