Um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen, lassen sich Männer weltweit im „Movember“ einen Bart wachsen. Dabei steht das M für „moustache“ (frz. für Schnurrbart). Ziel der Aktion ist es, mit dem „neuen“ Bart im persönlichen Umfeld Aufmerksamkeit zu erregen – und Männer zur Gesundheitsvorsorge zu motivieren. Denn bislang geht nur etwa jeder zehnte Mann regelmäßig zur Krebsvorsorge. Dabei sind Vorbeugung und Früherkennung nach wie vor die wichtigsten Maßnahmen gegen Krebs. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Prof. Dr. Lars Bullinger, Vorstandsvorsitzender der Berliner Krebsgesellschaft e.V. appelliert: „Krebsvorsorge ist auch Männersache. Nutzen Sie die Früherkennungsuntersuchungen Ihrer Krankenkasse. Geben Sie dem Krebs keine Chance.“
Jeder vierte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, der häufigsten Krebsart bei Männern. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Ein weiterer Risikofaktor ist das gehäufte Vorkommen von Prostatakrebs in der Verwandtschaft, es gibt also auch eine genetische Disposition. Je früher Prostatakrebs erkannt wird, desto eher ist er heilbar. Das gilt auch für weitere Krebserkrankungen bei Männern, wie Haut-, Darm- oder Hodenkrebs. Letzterer ist mit etwa 4.060 Neuerkrankungen im Jahr zwar eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung, betrifft aber vor allem junge Männer: Das durchschnittliche Alter, in dem Männer erkranken, liegt bei 37 Jahren. Bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren ist Hodenkrebs der am häufigsten diagnostizierte, bösartige Tumor.
Früherkennungsuntersuchungen der Krankenkassen
Zu den Früherkennungsuntersuchungen, die die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen, gehört das Abtasten der Prostata durch einen Facharzt bzw. eine Fachärztin. Männer ab 45 Jahren können die Untersuchung einmal im Jahr in Anspruch nehmen. Bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen durchgeführt, ggf. wird auch der „prostata-spezifische Antigentest“ (kurz: PSA-Test) veranlasst, dieser ist jedoch nicht Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms.
Zur Früherkennung von Darmkrebs haben Männer ab 50 Jahren Anspruch auf einen Stuhltest oder eine Darmspiegelung (Koloskopie). Um Hautkrebs früh zu erkennen, wird ein Hautkrebsscreening ab 35 Jahren angeboten. Einige Krankenkassen bieten dies auch schon für jüngere Versicherte an. Zur Früherkennung von Hodenkrebs gibt es keine Vorsorgeuntersuchung der gesetzlichen Krankenkassen. Daher wird empfohlen, die Hoden einmal im Monat selbst abzutasten.
Eine Übersicht über die Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen für Frauen und Männer finden Sie hier:
https://www.berliner-krebsgesellschaft.de/fileadmin/Publikationen/Karte_Fru%CC%88herkennungsuntersuchungen_05_2024_final.p_df.pdf
Vorträge zu Krebsprävention für Unternehmen
Für Unternehmen und Institutionen bieten wir Informationsvorträge zu Krebsvorsorge an. Im Vortrag „Krebsprävention: Was kann ich tun?“ geben wir einen Überblick zu Risikofaktoren, Impfungen, Selbstuntersuchungen und Krebsfrüherkennung. Damit sprechen wir Unternehmen an, die sich aktiv für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen engagieren wollen, z.B. im Rahmen eines Gesundheitstages oder einer Gesundheitswoche.
Weitere Informationen:
https://www.berliner-krebsgesellschaft.de/praevention/vortraege-zu-krebspraevention/
Ihre Ansprechpartnerin:
Anja Drobek, Referentin für Prävention E-Mail: praevention[at]berliner-krebsgesellschaft.de