Patiententag zum Deutschen Krebskongress 2022: Videoaufzeichnungen jetzt online

Vorträge zu einer Vielzahl von Tumorerkrankungen und die Podiumsdiskussion zum Thema „Krebs und Armut“ können auf der Website des Krebsaktionstages abgerufen werden

Berlin/Bonn, 28.11.2022  Online gemeinsam gegen Krebs – so lautete das Motto des 10. Krebsaktionstages (KAT). Der KAT fand virtuell im Anschluss an den Deutschen Krebskongress am Samstag, 19. November 2022, statt. Für alle, die den KAT verpasst haben, stellen die Veranstalter Berliner Krebsgesellschaft e.V., Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband Videomitschnitte zur Verfügung. Die Vorträge können ab diesem Montag unter www.krebsaktionstag.de on demand abgerufen werden.


Über 1.100 Zuschauende waren bei den einzelnen Vorträgen des virtuellen Krebsaktionstages 2022 anwesend. Sie informierten sich zu übergreifenden Themen wie Innovationen in der Onkologie, Krebserkrankungen in bestimmten Lebensphasen sowie Diagnostik und Therapie in Zeiten der COVID-19-Pandemie. In verschiedenen Sitzungen beleuchteten Expert:innen einzelne Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs. Bewegte Pausen mit Yoga und Tanz ergänzten die 50 Vorträge. Die Veranstaltung richtete sich an Patient:innen, Angehörige und Interessierte. Erstmals wurden beim Krebsaktionstag auch ein kultursensibles Programm in türkischer Sprache angeboten und die deutschsprachigen Live-Vorträge simultan ins Türkische übersetzt. Das Publikum konnte über eine Frage-Antwort-Funktion mit den Expert:innen in Kontakt treten. Der Krebsaktionstag findet alle zwei Jahre statt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie entschlossen sich die Veranstalter in diesem Jahr, den KAT online durchzuführen.

„Alles wird teurer, auch für Menschen mit Krebs“


Besondere Aktualität hatte die Podiumsdiskussion zum Thema „Krebs und Armut“. Die Diskutanten des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ), des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT), der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe, der Stiftung Deutsche Krebshilfe und der Berliner Krebsgesellschaft e.V. beleuchteten die finanziellen und sozialen Fragen, mit denen sich Betroffene nach einer Krebsdiagnose konfrontiert sehen. Übereinstimmende Beobachtungen zeigen, dass Erkrankte und ihre Familien nach Erhalt der Diagnose von finanziellen Einbußen bedroht sind. Diese Engpässe betreffen längst nicht nur sozial Schwache. Auch Angehörige der Mittelschicht können in eine finanzielle Schieflage geraten. Spendenfinanzierte Härtefonds der Deutschen Krebshilfe oder der Berliner Krebsgesellschaft e.V. bieten Betroffenen wichtige punktuelle Abhilfe. Laut Professor Petra Feyer, Vorstandsvorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft e.V., sei die Spendenbereitschaft zurzeit rückläufig. „Ein gravierendes Problem, denn alles wird teurer, auch für Menschen mit Krebs“, so Feyer. „Der Krieg in der Ukraine, die Inflation sowie die COVID-19-Pandemie führten dazu, dass Krebsbetroffene zurzeit nicht im Fokus stehen. Doch das Thema Krebs und Armut betrifft nicht nur Einzelfälle, sondern besitzt gesellschaftliche Relevanz.“ Die Diskutierenden wiesen auf die Notwendigkeit evidenzbasierter Daten hin, um langfristige und nachhaltige Lösungen zu finden. Genau diese Daten möchte die von Professor Michael Schlander vorgestellte Studie des DKFZ zum Thema „Krebs und Armut“ erheben. Alle Diskutanten waren sich einig, dass das Thema „Krebs und Armut“ auf die politische Agenda gehoben werden müsse.

Die Podiumsdiskussion finden Sie hier.

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