Tipps gegen die bleierne Müdigkeit: Ein neuer Patientenratgeber informiert über krebsbedingte „Fatigue“

Unendlich erschöpft, matt und kraftlos – so schildert etwa jeder dritte Krebspatient seinen Zustand während oder nach einer Krebstherapie. Manche berichten, dass wegen ihrer krebsbedingten Fatigue Beziehungen in die Brüche gehen und die berufliche Karriere scheitert, weil selbst einfache Aktivitäten nicht mehr bewältigt werden können. Für viele kommt erschwerend hinzu, dass auch Ärzte oft nicht weiterhelfen können.

Dabei hat sich das Wissen um die krebsbedingte Fatigue in den letzten Jahren stark erweitert. So gibt es beispielsweise Studien, die zeigen, dass Krafttraining oder Bewegung generell Verbesserungen bringen. Und auch wenn die Ursachen noch nicht hinreichend verstanden sind, kennt man heute ein paar auslösende Faktoren. Manche wie Blutarmut, Mangelernährung oder psychische Belastung lassen sich mitunter durchaus erfolgreich behandeln.

Das neueste Wissen über krebsbedingte Fatigue hat die Berliner Krebsgesellschaft in einem Patientenratgeber zusammengefasst. In der 24-seitigen Broschüre erfahren Patienten alles über die Hintergründe, Diagnostik und therapeutische Möglichkeiten dieser häufigen Begleiterkrankung von Krebs. Viele Tipps basieren auf Studienergebnissen, ersetzen aber keinesfalls das Gespräch mit dem behandelnden Arzt, betonen die Autoren. Denn was für den einen Patienten gut ist, kann dem anderen sogar schaden. Sport zum Beispiel. Bei akuten Erkrankungen oder Fieber raten die Autoren dringend davon ab. Ebenfalls Vorsicht ist geboten bei starker Blutarmut oder unmittelbar nach der Chemotherapie. Eine Liste mit klaren Kontraindikationen findet sich ebenfalls in dem Ratgeber.  

Auf jeden Fall ist die Broschüre für alle Betroffenen lesenswert, da sie viele Anregungen enthält, auf die man vielleicht selbst nicht gekommen wäre. Bei der Erstellung wurde die Berliner Krebsgesellschaft von Prof. Dr. med. Florian Lordick, Sprecher der AG Palliativmedizin in der Deutschen Krebsgesellschaft, beraten sowie von Prof. Dr. med. Oliver Rick, Vorsitzender der AG Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS).

Die Broschüre ist kostenlos bei der Berliner Krebsgesellschaft erhältlich. Ein Download ist ebenfalls möglich unter http://www.berliner-krebsgesellschaft.de/information/broschueren-bestellen/downloads.html

 

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