Berlin, 2. Februar 2024 – Jedes Jahr erhalten rund 21.500 Berliner:innen die Diagnose Krebs.
Die gute Nachricht ist, dass es in den letzten Jahren enorme Fortschritte in der Krebsmedizin gab, von denen Patient:innen profitieren können. Wichtig ist hierbei, dass Krebsbetroffene eine qualitativ hochwertige medizinische Behandlung erhalten, die sich am aktuellen Wissensstand der Krebsmedizin orientiert. Denn bei der Krebsbehandlung zählt die erwiesene Fachexpertise und die Spezialisierung der Klinik, über die – von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte – Tumorzentren verfügen.
Der Vorteil für die Patient:innen: In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Patient:innen bei der Erstbehandlung ein besseres Überleben im Vergleich zur Behandlung in nicht-zertifizierten Einrichtungen haben. Zudem treten weniger Komplikationen auf und die Begleit- oder Spätfolgen der Behandlung und der Erkrankung fallen milder aus¹.
Mit Blick auf den Weltkrebstag am 4. Februar erklärt Prof. Dr. Lars Bullinger, Vorsitzender der Berliner Krebsgesellschaft e.V.: „Nach der Krebsdiagnose kommt es darauf an, die individuell passende Versorgung zu finden. Unsere Krebsberatung nimmt hier eine wichtige Wegweiserfunktion ein und informiert Krebsbetroffene über die Bedeutung zertifizierter Tumorzentren. Gut informiert zu sein hilft, die Krankheit besser zu bewältigen.“
Barbara Kempf, Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft e.V., ergänzt: „Das Beratungsangebot der Berliner Krebsgesellschaft e.V. ist vielschichtig: unsere Psychoonkolog:innen begleiten Krebsbetroffene in allen Phasen der Erkrankung. Wichtig ist auch eine frühzeitige sozialrechtliche Beratung: wir unterstützen z.B. bei der Beantragung einer Reha, bei Fragen zu sozialrechtlichen Ansprüchen und Existenzsicherung sowie beim Wiedereinstieg in den Beruf. Unsere Beratung und Begleitung für Kinder krebskranker Eltern hilft mit den Belastungen einer Krebserkrankung in der Familie umzugehen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die kultursensible Krebsberatung in türkischer Sprache in Berlin-Mitte, Kreuzberg und Spandau.“
Hintergrundinformation: Zertifizierte Zentren
Zertifizierte Zentren sind Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen, in denen alle an der Behandlung von Krebspatient:innen beteiligten Fachrichtungen eng zusammenarbeiten – bei der Früherkennung, Diagnostik und Therapie bis hin zur Nachsorge und Palliativmedizin. Diese Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen. Von besonderer Bedeutung in diesen Einrichtungen sind die interdisziplinäre Aufstellung und der Wissensaustausch im Netzwerk. Denn die Krebsmedizin ist so komplex geworden, dass zwingend mehrere Fachdisziplinen an der Behandlung beteiligt sein müssen, also neben den Expert:innen für die jeweilige Tumorentität etwa die Pathologie, Chirurgie, die Strahlentherapie und die Psychoonkologie. Nur so kann die bestmögliche Therapie nach dem aktuellen medizinischen Wissen bereitgestellt werden. Eine Behandlung in zertifizierten Zentren stützt sich auf medizinische S3-Leitlinien. Leitlinien sind medizinische Behandlungsempfehlungen für ärztliches und onkologisches Personal, die den aktuellen Wissensstand in der Medizin wiedergeben.
Weitere Informationen:
Die Berliner Krebsgesellschaft e.V. hat die Broschüre „Wegweiser für Krebsbetroffene in Berlin“ veröffentlicht, die einen Überblick über Beratungsstellen, Medizinische Beratung und Behandlung, Reha-Kliniken, Reha-Sport, Selbsthilfe und Palliativversorgung in Berlin bietet.
Zum Download der Broschüre: https://www.berliner-krebsgesellschaft.de/leben-mit-krebs/patientenratgeber-bestellen/downloads/
Über die Berliner Krebsgesellschaft e.V.
Jedes Jahr erhalten in Berlin etwa 21.500 Menschen eine Krebsdiagnose. Unser Beratungsteam unterstützt Krebsbetroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Erkrankung. Wir bieten psychoonkologische und soziale Beratung an vier Standorten in Berlin – kostenlos und unabhängig. Unsere kultursensible Krebsberatung auf Türkisch antwortet auf die Bedürfnisse einer vielfältigen Stadt.
Die Berliner Krebsgesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 65 Jahren für Krebsbetroffene in Berlin engagiert. Unser Kurs- und Informationsangebot und die Prävention finanziert die Berliner Krebsgesellschaft e.V. durch Spenden, Zuwendungen und Erbschaften.
Die psychosoziale Beratung für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen wird zu einem Großteil
durch öffentliche Fördermittel ermöglicht.
Weitere Informationen: www.berliner-krebsgesellschaft.de
Pressekontakt:
Berliner Krebsgesellschaft e.V.
Pressesprecherin
Dorothee Winden
030/27 00 07-110
0159/062 65 904
winden[at]berliner-krebsgesellschaft.de
¹ In der WiZen-Studie wurde die Wirksamkeit der Gesundheitsversorgung beim Kolon-, Rektum-,
Pankreas-, Mamma-, Zervix-, Endometrium-, Ovarial-, Bronchial- und Prostatakarzinom sowie Kopf-,
Hals- und neuroonkologische Tumore in den Jahren 2009-2017 untersucht. Mehr Informationen:
www.aerzteblatt.de/archiv/233577/Krebserstbehandlung-in-zertifizierten-versus-nichtzertifizierten-Krankenhaeusern