Eine Krebsbehandlung kann sehr kräfteraubend sein. Operationen, Chemotherapie und andere medizinische Eingriffe hinterlassen bei vielen Patienten körperliche und seelische Spuren. „Eine onkologische Rehabilitation mit maßgeschneiderten Therapien und einer psychoonkologischen Intervention ist eine ausgezeichnete Hilfe auf dem Weg zurück in Alltag und Beruf. Sie hilft die Folgen zu mildern und neue Energiereserven zu erschließen“, sagt Dr. Kristina Zappel, Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat im Jahr 2016 bundesweit insgesamt 153.268 Reha-Leistungen wegen bösartiger Geschwulst- und Systemerkrankungen für Versicherte erbracht. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent aller medizinischen Reha-Leistungen. Seit einigen Jahren geht dieser Anteil stetig zurück: immer mehr, vor allem jüngere Krebspatienten nehmen keine Rehabilitation in Anspruch und gefährden damit ihren Wiedereinstieg in den Beruf.
Anlässlich des Deutschen Reha-Tages am 23. September 2017 setzen sich die Landeskrebsgesellschaften für eine bessere Nutzung des Reha-Angebots ein und bekräftigen den hohen Stellenwert der Rehabilitation nach Krebs. Damit möglichst viele Betroffene wieder zurück in den Alltag und das Berufsleben finden, fordern sie eine engere Vernetzung von Rehabilitationseinrichtungen mit den ambulanten Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften.
Reha als effektive Vorbeugung gegen krankheitsbedingte Spätfolgen
Studien belegen, dass gezielte Reha-Maßnahmen Beschwerden, die durch die Krebserkrankung oder deren Behandlung hervorgerufenen werden, deutlich lindern können. Ebenso wird durch die Reha der Behandlungserfolg gesichert und möglichen Einschränkungen durch die Krebserkrankung vorgebeugt. Die deutlichste Auswirkung hat die medizinische Rehabilitation aber auf das psychosoziale Wohlbefinden der Patienten. Viele profitieren von den intensiven Gesprächen mit professionell arbeitenden Psychoonkologen, aber auch vom Austausch mit den anderen Erkrankten und den Entspannungskursen, die angeboten werden.
Berufstätigkeit als Schlüssel zur Stabilität
Mehr als 60 Prozent aller Krebserkrankten im arbeitsfähigen Alter kehren nach abgeschlossener Behandlung wieder in den Beruf zurück. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist für viele Betroffene essentiell wichtig, nicht nur für ihre finanzielle Absicherung, sondern auch für ihr soziales Umfeld, das neben der Familie auch Kollegen, Geschäftspartner, Klienten oder Freunde einschließt. Die ambulanten Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften unterstützen krebskranke Menschen bei diesem wichtigen Schritt zurück ins Leben.
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Über die Berliner Krebsgesellschaft
Die Berliner Krebsgesellschaft ist für krebsbetroffene Menschen der Ansprechpartner vor Ort. Kostenfreie persönliche Beratung, direkte Hilfe und weitreichende Unterstützung von Patienten und Angehörigen sind die Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation. Weitere wichtige Aufgaben sind Aufklärung und Information der Berliner Bevölkerung sowie Förderung der Krebsforschung und der ärztlichen Weiterbildung. Der gemeinnützige Verein ist seit über 60 Jahren für das Wohl krebskranker Menschen in Berlin tätig und finanziert sich ausschließlich über Erbschaften und Spenden. Ziel der Berliner Krebsgesellschaft ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Heilungschancen zu erhöhen. Spendenkonto: IBAN DE25 1002 0500 0001 2383 00, Bank für Sozialwirtschaft
Über die LandesKrebsgesellschaften
Weder Betroffene noch Angehörige müssen eine Krebserkrankung alleine meistern. Ihnen helfen die 16 LandesKrebsgesellschaften direkt vor Ort mit ihrem bundesweiten Netz. Eine Hauptaufgabe der LandesKrebsgesellschaften ist die psychosoziale Hilfe und Beratung. Dabei steht der Mensch mit seinem psychischen und seelischen Befinden im Mittelpunkt. In 128 ambulanten Krebsberatungsstellen wurden in 2015 mehr als 61.000 Beratungen von qualifizierten Fachkräften durchgeführt – persönlich, vertraulich und kostenfrei. Zudem engagieren sich die LandesKrebsgesellschaften in der Prävention, bieten bundesweit Kurse, Vorträge und Veranstaltungen an und unterstützen über 1.000 Selbsthilfegruppen in ihrer Arbeit. Sie fördern Forschungsprojekte, bieten Fort- und Weiterbildung an und kooperieren mit Einrichtungen der onkologischen Versorgung. Als unabhängige Berater setzen sie sich regional in politischen Gremien für die Belange Betroffener ein. Die 16 LandesKrebsgesellschaften sind in der Sektion A der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. organisiert. Sie finanzieren ihre Arbeit hauptsächlich über Spenden.